Seit der Einführung strengerer Gesetze, die zum Schutz der Privatsphäre von Verbrauchern und zur Regelung über die Verwendung und Aufbewahrung von Nutzerdaten erlassen wurden, z. B. Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO), enthalten Websites nun rechtliche Hinweise in Form von Cookie-Bannern. Diese sollen die Nutzer informieren, dass die Websites Technologien wie Cookies verwenden, um Daten auf dem Gerät des Nutzers zu speichern. In der täglichen Anwendung fühlen sich allerdings viele Nutzer durch diese Cookie-Banner auf den Websites zunehmend gestört und reagieren genervt, wenn sie auf jeder Website zuerst ein Cookie-Banner sehen, dann eine Wahl bezüglich der Cookies treffen und diese noch bestätigen müssen. Deshalb wird ab Firefox für Android Version 121 die Funktion „Cookie-Banner-Blocker“ integriert. Sie wurde entwickelt, um das Surferlebnis der Nutzer angenehmer und störungsfreier zu gestalten, indem sich Firefox automatisch um diese lästigen Banner kümmert. Der Artikel beschreibt die derzeitige Arbeitsweise der Funktion und welche Funktionserweiterung für die Zukunft geplant ist.
Inhaltsverzeichnis
Warum sind Cookie-Banner ein Problem?
Bevor mögliche Lösungen angeboten werden, ist es wichtig, die Problematik von Cookie-Bannern zu erkennen und zu verstehen:
- Lästige und störende Anfragen: Cookie-Banner können (wie Sie wahrscheinlich bereits selbst erlebt haben) ziemlich nerven, denn sie unterbrechen Sie beim Surfen, um eine Frage zu stellen, die oft verwirrend, unverständlich und für Ihr Surfen völlig unwichtig ist, bevor Sie sich wieder darauf konzentrieren können, warum Sie diese Website überhaupt besucht haben. Die Anfragen vermitteln oft ein Gefühl der Dringlichkeit und erwecken den Eindruck, Sie müssten sich entweder entscheiden, der Herausgabe Ihrer Daten zuzustimmen, um Zugriff auf die Website zu erhalten, oder abzulehnen und dann die Website in der Hoffnung zu verlassen, Ihre Privatsphäre dadurch zu schützen.
- Irreführende Gestaltung: Viele Websites greifen bei ihren Cookie-Bannern teilweise auch zu Tricks, die nicht sofort als solche erkannt werden. Die Banner sind möglicherweise absichtlich so gestaltet, dass sie Ihnen das Anpassen Ihrer Einstellungen erschweren oder eine Zustimmung optisch attraktiver machen als eine Ablehnung. So kann z. B. die Schaltfläche „Alle Cookies akzeptieren“ sehr auffällig angeordnet oder farbenfroh und ansprechend gestaltet sein, während dagegen die Option „Einstellungen anpassen“ an einer weniger offensichtlichen Stelle versteckt oder in sehr kleinen Buchstaben geschrieben ist. Die Wahl einer solchen Gestaltung kann deshalb irreführend sein, da Sie eher unauffällig, aber auf effektive Weise dazu bewegt werden, alle Cookies zu akzeptieren, ohne vorher die Konsequenzen dieser Entscheidung zu bedenken.
- Ermüdungstaktik: Die übermäßige Anzahl an Cookie-Bannern, mit denen Nutzer täglich überschüttet werden, führt zu einem Phänomen, das als „Banner-Müdigkeit“ bezeichnet werden kann. Es tritt auf, wenn Nutzer so oft mit Banner-Anfragen konfrontiert werden, dass sie diese nach einiger Zeit einfach ignorieren oder sofort alle Cookies akzeptieren, ohne vor der Zustimmung den Banner-Inhalt zu lesen oder die Auswirkungen der Zustimmung zu verstehen (vorausgesetzt, die Banner-Texte sind überhaupt in einer auch für den normalen Nutzer verständlichen Art und Weise geschrieben). Websites gehen meistens davon aus, dass Sie eher der Verwendung Ihrer Daten zustimmen, um die paar Sekunden zu sparen, die Sie benötigen, um Cookies immer wieder abzulehnen. In einem solchen Umfeld verschaffen sich die Websites durch das täuschende Vorgehen einen unfairen Vorteil, da sie die Ermüdungstaktik effektiv ausnutzen, um Sie zur Herausgabe Ihrer Daten zu bewegen, selbst wenn diese gar nicht benötigt werden.
Funktionsweise des Cookie-Banner-Blockers
Zum Umgang mit den Cookie-Bannern verfügt der Cookie-Banner-Blocker in Firefox für Android über zwei Methoden:
- Cookie-Injektion: Diese Methode beinhaltet – wo es möglich ist - das Setzen eines „Opt-out“-Cookies. Dieses funktioniert wie eine digitale Notiz, die der Website mitteilt: „Ich möchte dieses Banner kein weiteres Mal mehr sehen.“ Es ist eine Präventivmaßnahme, die Banner entfernt, bevor sie überhaupt angezeigt werden.
- Auto-Klick-CSS-Selektor: In Fällen, in denen das Setzen eines „Opt-out“-Cookies nicht möglich ist, nutzt der Cookie-Banner-Blocker eine andere Technik. Sie gleicht dem Tippen auf die Schaltfläche des Banners und geschieht auf ähnliche Art und Weise, wie sie auch bei Ihrem manuellen Vorgehen erfolgen würde. Diese Aktion schließt das angezeigte Cookie-Banner, und zwar so, als hätten Sie selbst die Entscheidung getroffen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Cookie-Banner-Blocker als Ihr automatischer Assistent fungiert, der lästige Cookie-Banner verwaltet. Er informiert die Website entweder proaktiv über Ihre Ablehnung oder klickt automatisch auf die Banner, um diese für Sie zu entfernen. Das spart viel Zeit, die Sie sonst mit der Verwaltung von Cookie-Einstellungen verbringen würden und die Sie nun für wichtigere Dinge nutzen können.
Welche Cookie-Banner werden blockiert?
Der Cookie-Banner-Blocker basiert auf einer sorgfältig zusammengestellten Auswahl von Websites. Um die größtmögliche Wirkung zu erzielen, beinhaltet diese Liste die von den Nutzern in unseren Kernregionen am häufigsten besuchten Websites. Wir arbeiten aktiv an der Erweiterung der Abdeckung, indem wir die Unterstützung für Consent-Management-Plattformen und andere führende Websites integrieren, die wir noch nicht erreicht haben.
Erste Schritte
- Besuchen Sie unterstützte Websites: Der Cookie-Banner-Blocker funktioniert auf Websites, deren Cookie-Banner die Option „Ablehnen“ enthält.
- Automatische Ablehnung: Beim Besuch einer Website, deren Cookie-Banner die Option „Ablehnen“ enthält, wird Firefox automatisch für Sie ablehnen. Sie selbst müssen nichts weiter unternehmen.
- Genießen Sie die Vorteile: Nun können Sie in Ruhe surfen, ohne ständig durch lästige Cookie-Banner unterbrochen zu werden.
Anpassung des Cookie-Banner-Blockers
So aktivieren oder deaktivieren Sie den Cookie-Banner-Blocker:
- Öffnen Sie Firefox.
- Tippen Sie in der Adressleiste auf die Menüschaltfläche (die drei Punkte).
- Wählen Sie .
- Scrollen Sie zum Bereich Datenschutz and Sicherheit.
- Suchen Sie nach der Option Cookie-Banner-Blocker im privaten Modus.
- Tippen Sie auf den Schalter neben
(ein violetter Schalter bedeutet, die Funktion ist aktiviert, bei einem grauen Schalter ist sie deaktiviert).
Integrierter Cookie-Schutz
Firefox verfügt über zusätzlichen Cookie-Schutz, der nahtlos mit der Blockierung von Cookie-Bannern zusammenarbeitet:
- Vollständiger Cookie-Schutz in Firefox für Android: Dies begrenzt die Auswirkungen von Tracking-Cookies, unabhängig von Interaktionen mit Cookie-Bannern.
- Verbesserter Schutz vor Aktivitätenverfolgung in Firefox für Android, Option „Streng“: Blockiert automatisch Cookies von Drittanbietern.